Techno-Classica: Mit dem VW T2 zurück in die Zukunft der E-Mobilität
Volkswagen präsentiert auf der Oldtimermesse Techno-Classica in Essen (25.–29.3.2020) einen fahrfähigen Elektro-Bulli auf Basis des T2. Zugelassen wurde der Quasi-Vorgänger des geplanten ID Buzz im April 1978 auf die Berliner Verkehrsbetriebe. Das 1977 gebaute Fahrzeug wurde seinerzeit im Bereich Entwässerungswerke eingesetzt und trug den Slogan „Wir fahren mit Strom – umweltfreundlich“ als Aufdruck auf dem Wagen.
Volkswagen hatte 1970 einen Entwicklungsbereich gegründet, der die
ersten elektrisch angetriebenen Volkswagen konzipierte. Schon damals
ging es darum, alternative Energieträger zu erschließen, um sich von
fossilen Rohstoffen unabhängiger zu machen und emissionsfrei durch die
Städte zu gleiten. 1972 präsentierte das Unternehmen auf der
Hannover-Messe einen ersten Prototyp als Pritschenwagen mit offener
Ladefläche. Kurz danach startete die Kleinserienproduktion des nicht nur
als Pritsche, sondern auch als Bus und Kastenwagen angebotenen
VW-Elektro-Transporters, der trotz 880 Kilogramm schwerer Batterie eine
Zuladung von 800 Kilo erlaubte. Ein Teilnehmer des Flottenversuchs war
die Stadt Berlin.
VW T2 Elektro-Transporter (1978): Die Batterie ist herausnehmbar. Foto: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen
Im Bezirk Tiergarten wurde für das Fahrzeug eine Batteriewechselstation
eingerichtet, an der binnen fünf Minuten die leere Batterieeinheit gegen
eine volle getauscht wurde. Das funktionierte, weil der unter der
Ladefläche integrierte Akku einfach herausgeschoben werden konnte. Die
Lade- und Wechseltechnik entwickelte Volkswagen zusammen mit den
Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerken (RWE) und der damaligen
Gesellschaft für Elektro-Straßenfahrzeuge (GES).
Alternativ konnte die Blei-Traktionsbatterie von Varta auch per Stecker
über eine Schnittstelle im Bulli-Heck geladen werden. Zudem hatte der
Transporter aus der Zukunft schon vor mehr als vier Jahrzehnten ein
Rekuperationssystem an Bord, mit dem beim Bremsen kinetische Energie
gespeichert wurde. Der Energiegehalt der Batterie lag bei 21,6 kWh;
damit kam der VW-Elektro-Transporter auf Reichweiten von bis zu 85
Kilometern. Für Vortrieb sorgte ein fremderregter
Gleichstrom-Nebenschlussmotor von Bosch (später Siemens). Der brachte es
auf eine Dauerleistung von 22 PS (16 kW), in der Spitze waren es
kurzfristig 44 PS (32 kW). Das maximale Drehmoment betrug 160
Newtonmeter, die Höchstgeschwindigkeit lag bei 75 km/h.
Text: ampnet/jri
VW T2 Elektro-Transporter (1978): Volt- und Ampere-Anzeigen neben dem Tachometer. Foto: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen
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