Klassikertreffen mit Blick in die Zukunft
25 000 Besucher, rund 2800 Oldtimer aller Art und Rennprominenz machten am 30.Juni das Klassikertreffen an den Opelvillen in Rüssselsheim wieder zur größten eintägigen Oldtimerveranstaltung Deutschlands. Zum Programm und den vielfältigen Ausstellungsstücken aus allen Jahrzehnten hatte Opel einiges beizutragen, denn schließlich feiert der Hersteller derzeit 120 Jahre Automobilbau.
19. Klassikertreffen an den Opelvillen (v.l.): Oberbürgermeister Udo Bausch und Opel-Deutschland-Chef Ulrich Selzer fuhren im Diplomat V8 vor. Foto: Auto-Medienportal.Net/Opel
Ihren 50. Geburtstag haben dabei die Mitglieder der K‑A‑D B-Reihe, die
Klassiker Kapitän, Admiral und Diplomat. So fuhren Opel-Deutschland-Chef
Ulrich Selzer und der Rüsselsheimer Oberbürgermeister Udo Bausch
stilecht im Diplomat B V8 vor. Die 230 PS starke Langversion des „großen
Opel“ wurde bereits 1976 beim Staatsbesuch des damaligen amerikanischen
Präsidenten Gerald Ford genutzt.
19. Klassikertreffen an den Opelvillen: Opel Patentmotorwagen „System Lutzmann“ von 1899. Foto: Auto-Medienportal.Net/Opel
Außerdem blickte Opel mit allen Gewinnern von 1979 bis 1989 auf vier
Jahrzehnte Nachwuchsförderung im Opel-Cup sowie auf Jahrzehnte lange
Erforschung und Entwicklung elektrischer Antriebe zurück. So gab es das
Weltrekordfahrzeug Elektro GT zu sehen. Georg von Opel, der Enkel des
Firmengründers, fuhr 1971 mit dem 188 km/h schnellen Wagen sechs
Elektromobil-Weltrekorde. Zwei gekoppelte Gleichstrom-Motoren lieferten
bei diesem Versuchsfahrzeug 120 PS (88 kW). Die Energie bezogen sie aus
einer 590 Kilogramm schweren Nickel-Cadmium-Batterie. Die Reichweite
belief sich auf maximal 44 Kilometer bei konstant Tempo 100 km/h. 2011
kam mit dem Ampera dann das erste Elektroauto der Marke auf den Markt.
Das mit einem Range Extender ausgerüstete Fahrzeug wurde „Europäisches
Auto des Jahres 2012“ erhält. Beim Klassikertreffen stand ein ganz
besonderes Exemplar: ein von Barack Obama handsignierter Ampera. Der
ehemalige US-Präsident hatte sich bereits Ende 2010 am Rande eines
NATO-Gipfels in Lissabon über das Auto informiert. Als drittes
Elektroauto wurde der noch nicht im Handel befindliche neue Corsa-e mit
136 PS (100 kW) und einer Reichweite von bis zu 330 Kilometern
präsentiert.
19. Klassikertreffen an den Opelvillen: Opel Elektro GT (1971) und Opel Corsa-e (2019). Foto: Auto-Medienportal.Net/Opel
Sichtlich Spaß hatten auch „Jochi“ Kleint und Gunter Wanger,
Rallye-Europameister von 179, als sie von der Menge umjubelt in ihrem
Original-Siegerfahrzeug, dem 186 PS starken Ascona B, vor den Opelvillen
vorfuhren. „Das ist ein unvergleichliches Gefühl, nach so vielen Jahren
wieder in dem Auto zu sitzen, mit dem wir die Europameisterschaft
geholt haben“, schwärmten die Beiden bei der Autogrammstunde im
Anschluss. Genauso sportlich war auch der Auftritt von „Jockel“
Winkelhock. Vor einer Woche noch war er mit dem Opel Corsa A Cup auf
zweitägiger Tour bei der ADAC Oldtimerfahrt Hessen-Thüringen geweden,
gestern führte er den 83 PS starken Rallye-Corsa der ersten Generation
den Fans des Klassikertreffens vor. „Dieses Auto macht heute noch Spaß
zu fahren. So agil, mit so viel Power – das ist ein echter Rennfloh“,
schwärmte der Opel-Markenbotschafter. Der Corsa A Cup hatte bereits 1983
seine Premiere im ONS-Opel-Junior-Cup, mit dem der Automobilhersteller
jungen Talenten die Möglichkeit gab, am Motorsport teilzunehmen. Die
Besucher konnten weitere zehn Original-Opel-Cup-Fahrzeuge begutachten.
19. Klassikertreffen an den Opelvillen. Foto: Auto-Medienportal.Net/Opel
Die zweite Generation von Kapitän, Admiral und Diplomat feiert heuer ihr
50-jähriges Jubiläum. Ein wesentliches Kennzeichen der „großen Drei“ ab
1969 ist die legendäre De-Dion-Hinterachse, die seinerzeit für
einzigartigen Fahrkomfort sorgt. Dafür verantwortlich war insbesondere
Herbert Oberhaus. Der damalige Leiter der Fahrwerksabteilung bei Opel
war maßgeblich an der Anpassung der fortschrittlichen Hinterachse an die
KAD-Modelle beteiligt – und konnte als Ehrengast beim diesjährigen
Klassikertreffen den interessierten Oldtimer-Liebhabern dazu so manches
Detail verraten.
19. Klassikertreffen an den Opelvillen. Foto: Auto-Medienportal.Net/Opel
Wer zurück zu den Anfängen von Opel als Automobilhersteller gehen
wollte, konnte Fahrzeuge der ersten Jahre vor Ort in Augenschein nehmen.
So präsentierte Opel den Original Patenmotorwagen „System Lutzmann“ von
1899 ebenso wie den 4/8 PS Doktorwagen von 1909 oder den 4/12 PS
„Laubfrosch“. Ebenfalls beim Klassikertreffen dabei war ein Opel Blitz
Kastenwagen von 1959. Ursprünglich für Transportaufgaben von Handel und
Gewerbe konzipiert, wurde der Transporter frisch restauriert beim
Jugendkirchentag 2008 in Rüsselsheim als mobile Anlaufstelle genutzt. Er
schlug beim Klassikertreffen die Brücke zur jüngsten LCV-Generation von
Opel (Light Commercial Vehicles), dem brandneuen Vivaro aus der
Kooperation mit PSA.
Text: ampnet/jri
19. Klassikertreffen an den Opelvillen. Foto: Auto-Medienportal.Net/Opel
19. Klassikertreffen an den Opelvillen: Markenbotschafter Joachim (Jockel) Winkelhock im Opel Corsa A Cup. Foto: Auto-Medienportal.Net/Opel
19. Klassikertreffen an den Opelvillen: Klaus-Joachim (Jochi) Kleint, Rallye-Europameister von 1979, fuhr im Ascona B vor. Foto: Auto-Medienportal.Net/Opel
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