Im Rückspiegel: 50 Jahre Jaguar XJ – Die Legende lebt prächtig
Seit dem Debüt des ersten XJ6 im September 1968 auf dem Pariser Automobil-Salon hat Jaguar sieben weitere Generationen von XJ-Limousinen gebaut. Die ursprünglich als Ersatz für nicht weniger als vier auslaufende Modelle konzipierte Baureihe besetzt mit seiner typischen Kombination aus Leistung, Technologie und Luxus seit vielen Jahrzehnten die Rolle des Flaggschiffs im Jaguar-Modellprogramm. Das will mit einem passenden neuen Jahrgang gefeiert sein, mit dem Jaguar XJ50, der auch wieder in Paris zu sehen sein wird.
XJ 50: Das Jubiläums-Modell. Zur Feier von „50 Jahre XJ“ legt Jaguar das
nicht limitierte und über das gesamte Modelljahr 2019 verfügbare
Sondermodell „XJ50“ auf. Das vom bewährten 3,0-Liter-V6-Turbodiesel mit
300 PS (221 kW) angetriebene Modell basiert auf der Ausstattungslinie
Premium Luxury, die jedoch Elemente des XJ-Portfolio und die
diamantgedrehten schwarzen 20-Zoll-Felgen mit fünf Doppelspeichen des XJ
R-Sport ergänzt wird. Neben XJ50-Emblemen am Heck und auf den
seitlichen Luftauslässen verraten ein schwarzer Frontgrill und die vom
Portfolio entlehnten Stoßfänger die Jubiläums-Edition.
Im Interieur des Jaguar XJ50 stehen Softgrain-Ledersitze mit Diamanten-
oder Rautenmusterung für hohen Sitzkomfort. Optische Akzente setzen
neben XJ50-Einlagen in den beleuchteten Einstiegsleisten und an den
Türinnenseiten eine XJ50-Prägung auf der Mittelarmlehne, ein Drive
Selector mit silberfarbigen Applikationen, Schaltwippen in Silber, eine
Pedalerie aus Edelstahl und Dekorelemente in Walnuß-Echtholz, wie man es
auch in den ersten Jaguar XJ vor fünf Jahrzehnten finden konnte.
1968 – das Jaguar-Urmeter. Die Formgebung der ersten Generation stammte
noch weitgehend von Sir William Lyons (1901-1985), dem Gründer von
Jaguar. Der Original-XJ war seine Zukunftsvision aus der Perspektive der
sechziger Jahre. Die ursprünglich interne Projektbezeichnung XJ stand
für „eXperimental Jaguar“.
Zum Hintergrund: In den sechziger Jahren bestand das
Jaguar-Limousinen-Programm aus gleich vier Modellreihen: der
erfolgreichen kompakten Sportlimousine Mark 2, zwei von dieser
abgeleiteten Mittelklassemodellen – dem S-Type und dem 420 – und dem
Topmodell Mark X bzw. 420 G, einem stattlichen Prestigemodell. Das
Quartett sollte durch ein einziges Modell ersetzt werden. Formal lehnte
sich das mit dem charakteristischen „Vieraugen-Gesicht“ an S-Type und
420 an.
Bei seinem Debüt wurde der neue XJ mit einer 242 PS (178 kW) starken
4,2-Liter-Variante des bewährten XK-Reihensechszylinders mit
Doppelvergaser angeboten. Speziell für die kontinentaleuropäischen
Märkte, wo die hubraumbezogene Besteuerung üblich war, bot Jaguar eine
2,8-Liter-Version mit 149 PS (110 kW) an. Das serienmäßige
Vier-Gang-Schaltgetriebe war auf Wunsch mit Overdrive erhältlich, ein
Automatikgetriebe gab es gegen Aufpreis. Der 4,2 Liter mit
Schaltgetriebe erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von annähernd 200
km/h und beschleunigte in nur neun Sekunden von 0 auf 96 km/h.
Die englische Presse lobte ihn in höchsten Tönen, einige Beobachter stellten den Jaguar sogar in eine Reihe mit Rolls-Royce.
1969 folgten die Daimler-Versionen, wie ihre Vorgänger unter der
Bezeichnung Sovereign angeboten. Preislich waren sie etwas höher
angesiedelt als die Jaguar-Pendants und besaßen den klassischen
geriffelten Kühlergrill mit Vertikalrippen. Neben einer luxuriöseren
Ausstattung gab es den Overdrive fürs Getriebe ab Werk.
Alle Jaguar/Daimler waren mit Einzelradaufhängungen, selbsttragender
Karosserie und vier Scheibenbremsen ausgestattet. Für die
Modellbezeichnung XJ6 entschied sich Jaguar schlicht deshalb, weil der
Wagen von einem Sechs-Zylinder-Motor angetrieben wurde.
1972 – Einführung des V-12-Motors und der Langversion: Nach seinem Debüt
im E-Type Serie 3 ab April 1971 war ein Jahr später der legendäre
5,3-Liter-V12-Motor auch im XJ erhältlich. Die Modelle – XJ 12 und
Daimler Double-Six – erhielten serienmäßig ein Automatikgetriebe und
(erstmals) auch eine Klimaanlage. Über viele Jahre hinweg war Jaguar
damit der einzige Hersteller weltweit, der V12-Fahrzeuge in Großserie
baute.
Der bis 1992 weitergeführte XJ12, zuletzt mit 295 PS (217 kW) 245 km/h
schnell, zählt zu den Klassikern britischen Automobilbaus und durfte
sich lange „schnellste Limousine der Welt“ nennen. Wie den XJ6 gab es
auch den XJ12 in einer Daimler-Version.
Ab Herbst 1972 bot Jaguar sein Topmodell zusätzlich mit einem um 102 mm
verlängerten Radstand und somit mehr Platz im Fond an. Als Daimler
Double Six Vanden Plas kam das Long Wheelbase-Modell mit besonders
luxuriöser Ausstattung und Einzelsitzen im Fond.
1973 – XJ Series II. Nach gut 98 000 gebauten Exemplaren folgte 1973 die
überarbeitete Serie II-Baureihe des XJ, nun generell in Kombination mit
langem Radstand. Der 2,8 Liter entfiel und wurde 1975 durch eine neue
3,4-Liter-Variante mit 163 PS (120 kW) ersetzt, die bis 1979 lief. Wenig
später kam eine Vanden Plas-Version des Daimler Sovereign 4.2 hinzu.
Bei der Serie II positionierte Jaguar die Stoßstangen vorn und hinten
höher, um US-Anforderungen zu genügen und modifizierte die Scheinwerfer-
und Kühlergrill-Anordnung entsprechend. Außerdem debütierte ein
ergonomisch neu konzipierter Armaturenträger. Alle Instrumente und
Schalter hatte man jetzt vor dem Lenkrad gruppiert, direkt im Blickfeld
des Fahrers. Zusätzliche Hebel an der Lenksäule, eine
Zentralverriegelung und elektrische Fensterheber gehörten zur
Standardausrüstung.
Der kurze Radstand wurde lediglich für das XJ-C Coupé beibehalten. Das
wurde zwar 1973 neu vorgestellt, kam aber nach Problemen mit der
Dichtigkeit der hinteren Seitenfenster erst 1975 auf den Markt, nur um
dann schon 1977 wieder eingestellt zu werden. Diese besonders reizvolle
Variante mit vinylbezogener Dachpartie bot Jaguar sowohl mit dem 4,2-
Liter-Sechszylinder als auch mit dem V12 an. Daimler-Versionen gab es
ebenfalls. Mit einer Gesamtproduktion von etwas über 10 000 Stück gehört
das mangels B-Säule besonders edle Coupé zu den seltensten und
entsprechend begehrten XJ-Klassikern.
Ab 1975 stellte Jaguar beim V12 von Vergaser auf Benzineinspritzung um,
ab 1978 auch bei den für den US-Markt bestimmten Sechszylindern. Ab 1977
stand zudem für alle Modelle ein GM400-Automatikgetriebe im Angebot.
Insgesamt entstanden von der Serie II des Jaguar XJ über 91 000
Einheiten, darunter über 14 000 mit dem V12-Motor.
1979 – XJ Series III. Um bei der Ende März 1979 anrollenden dritten
Generation einen klaren „Design-Shift“ zu erreichen, holte Jaguar
erstmals in seiner Geschichte die Expertise eines externen
Design-Studios ein. Die Wahl fiel auf das Pininfarina aus Turin. Danach
präsentierte sich der Bereich oberhalb der Gürtellinie komplett
überarbeitet. Er erhielt größere Glasflächen sowie eine schräger
abfallende Heckscheibe. Das größere Glashaus ließ den XJ flacher
erscheinen, obwohl die Kopffreiheit hinten in Wirklichkeit zugenommen
hatte. Weitere Modifikationen betrafen Türgriffe, Stoßfänger und
Rückleuchten, den Verzicht auf vordere Ausstellfenster,
Detailverbesserungen im Innenraum und einen neuen attraktiven
Vertikal-Rippengrill. Unter den technischen Modifikationen ragten ein
Fünf-Gang-Getriebe für die Sechszylindermodelle und eine
Benzineinspritzung für den 4,2-Liter-Motor hervor.
Der V12-Motor wurde 1981 grundlegend verbessert. Er bekam einen neuen,
vom Schweizer Ingenieur Michael May konstruierten Zylinderkopf, dessen
extrem hohe Verdichtung von 12,5:1 in Verbindung mit weiteren
technischen Raffinessen den Kraftstoffverbrauch um zirka 25 Prozent
senkte. Die mit dem neuen Motor ausgestatteten XJ12- und Double-Six
Fahrzeuge trugen den Zusatz HE (für High Efficiency).
1983 wurde die Bezeichnung Sovereign von Daimler auf Jaguar übertragen
und blieb fortan den luxuriösesten Jaguar-Versionen vorbehalten. Mit
fast 133 000 Fahrzeugen, davon 10 500 mit V12-Motor, war die Serie III
der bis dahin erfolgreichste XJ.
1986 – die vierte Generation, der XJ40, mit Mut zur Kante und neuem
AJ6-Motor. Da das Grunddesign bereits über zehn Jahre alt war, machte
sich Jaguar an eine radikale Überarbeitung und damit an das erste von
Grund auf neu konstruierte XJ-Modell. Dennoch war der XJ40 das letzte
Jaguar-Serienmodell, das noch von Sir William Lyons (er starb 1985)
beeinflusst wurde. Er besaß eine eckigere Form als seine Vorgänger und
war in vielen Versionen mit großen Rechteckscheinwerfern und fast
quadratischen Rücklichtern ausgeführt. Der XJ40 war zudem der erste
Jaguar mit einem zusätzlichen Dreiecksfenster in der Hecksäule.
Herzstück des neuen Modells sollte ein Motor werden, der das klassische
XK-Aggregat ersetzte. Ursprünglich von einer Zylinderreihe des V12
abgeleitet, besaß das neue Triebwerk zwei obenliegende Nockenwellen und
vier Ventile pro Zylinder. Wie schon Jahre zuvor der XK-Motor und später
der V12 debütierte auch der neue AJ6 (AJ für Advanced Jaguar) zunächst
in einem Kleinseriensportmodell: dem XJ-S 3.6 Cabrio von 1983.
Eine Zwölf-Zylinderversion des XJ40 fehlte zunächst im Programm. Da er
nicht für den Einbau eines V-Motors ausgelegt war, musste er vor der
verspäteten Einführung der V12-Version recht aufwändig überarbeitet
werden. Das hatte zur Folge, dass trotz des Auslaufens der Serie III die
Zwölf-Zylinder der dritten Generation zunächst weiter im Programm
blieben.
Unter der Haut besaß der XJ40 eine neue Hinterradaufhängung mit
Doppelquerlenkern und außenliegenden Bremsscheiben. Als Schaltgetriebe
wurde die vom XJ-S bekannte Fünf-Gang-Box von Getrag, als Automatik eine
Vier-Gang-Box von ZF in Verbindung mit einem neuen Schaltschema, dem
sogenannten J-Gate, angeboten. Das Interieur wurde unter ergonomischen
Gesichtspunkten modernisiert und mit modernster Elektronik ausgestattet.
Neben kleineren, nicht analogen Zusatzanzeigen gehörte dazu auch ein
multifunktionaler Tripcomputer.
1989 erreichte die Jahresproduktion des XJ40 mit 33 000 Fahrzeugen eine Rekordmarke. Für das Modelljahr 1990 löste ein neuer 4,0-Liter den 3,6-Liter-Motor ab. Der XJ40 blieb bis 1994 im Programm und wurde mit 208 000 Verkäufen neuer Bestseller der XJ-Ahnenreihe. In den letzten beiden Baujahren war er dann auch als XJ12 6.0 Liter mit 318 PS (234 kW) erhältlich und schloss die Lücke, die der 1992 eingestellte Serie III V12 gerissen hatte.
1994 – die fünfte Generation: X300 mit Retro-Design. Anfang der
neunziger Jahre ging Jaguar an die Entwicklung der fünften XJ
Generation. Zu den Entwicklungskosten steuerte der neue Besitzer Ford,
der Jaguar 1989 übernommen hatte, 200 Millionen britische Pfund bei.
Damit konnte Jaguar den XJ unter dem Aspekt einer Vereinfachung der
Produktion und einer Verbesserung der Fertigungsqualität gründlich
überarbeiten. Das Ergebnis war der X300. Sein Styling fiel in die
Kategorie „Retro-Design“: geschmeidigere Formen und ein traditionelles
Vier-Leuchten-Gesicht entsprachen nicht nur dem Trend der neunziger
Jahre zu runden Formen, sondern standen auch in der Designtradition der
Jaguar-Klassiker früherer Tage.
Bei seinem Marktdebüt 1994 war der X300 wahlweise mit einer 3,2- und
einer 4,0-Liter- Version des neuen Sechszylinders AJ16 erhältlich. Der
6-Liter V12 war ebenfalls noch im Programm. Das absolute Highlight war
allerdings das neue XJR-Modell als Kompressorversion des
4,0-Liter-Triebwerks. Mit 250 km/h Spitze war der XJR ebenso schnell wie
der Zwölfzylinder, beschleunigte aber spektakulärer. Wie zuvor wurden
XJ6 Basismodelle, Sport- und Sovereign-Versionen sowie die
traditionellen Daimler-Modelle angeboten. 1995 rundete Jaguar das
Angebot durch Langversionen ab.
Die Sechs- und Zwölfzylinderausgaben des X300 sollten allerdings die
kurzlebigsten aller XJ-Varianten sein. Denn Jaguar arbeitete an einer
komplett neuen Motorfamilie, die am Ende sowohl V6- als auch
V8-Versionen umfassen sollte. Lässt man die Daimler-Motoren der
1960er-Jahre außer Acht, entstand nun der erste Jaguar-V8. Der als AJ8
geführte neue Motor debütierte zunächst als 4,0 Liter im neuen XK8, der
1996 den XJ-S ablöste.
Nach 92 038 gebauten Exemplaren machte die X300-Reihe Platz für die optisch nur leicht retuschierte X308-Generation.
1997 – die sechste Generation: Erster Jaguar XJ mit V8-Motor. Das im
X300 eingeführte Design wurde mit leichten Modifikationen für den 1997
eingeführten X308 übernommen. Mit diesem Modell hielt nun auch der
erwähnte neue Jaguar-V8 in einer Limousine Einzug. Der Achtzylinder
wurde als 3,2 Liter 237 PS (174 kW) und 4,0 Liter 284 PS (209 kW)
angeboten, die stärkere Variante gab es auch als Kompressor-Ausführung
mit 363 PS (267 kW).
Bei aller Euphorie schwang bei der Einführung auch etwas Traurigkeit
mit, bedeutete sie doch den Abschied vom Jaguar V12, der das Unternehmen
25 Jahre lang begleitet hatte. Die Modellbezeichnungen XJ6 und XJ12
hatten ausgedient und dem XJ8 Platz gemacht. Das neue Antriebskonzept
zahlte sich jedoch voll aus – mit 126 260 gebauten Modellen verkaufte
sich der X308 zur vollen Zufriedenheit.
2003 – die siebte Generation erstmals mit viel Aluminium. Zum Zeitpunkt
der Einführung der siebten XJ-Generation hatte Jaguar in 35 Jahren schon
insgesamt 800 000 Fahrzeuge der XJ-Limousinenbaureihe gefertigt. Das
entsprach zu diesem Zeitpunkt über der Hälfte der bisherigen
Gesamtproduktion des Unternehmens.
Der unter dem Codenamen X350 geführte XJ präsentierte sich 2003 als
fortschrittlich. Statt der herkömmlichen Stahlkonstruktion kam erstmals
eine Aluminium-Monocoque-Karosserie zum Einsatz. Ebenfalls neu war die
Luftfederung. Das Fahrzeug war länger, höher und breiter als das
Vorgängermodell, aber gleichzeitig bis zu 200 kg leichter. Anders als
bei einigen Konkurrenten verzichtete die Aluarchitektur auf
Strangpressprofile. Stattdessen wurden die Karosseriebleche wie bei
Flugzeugen mit Nieten verbunden, zur zusätzlichen Versteifung wurde an
den Berührungsflächen ein spezieller Klebstoff aufgetragen.
Die Modellbezeichnung XJ6 erlebte dank des 3,0-Liter-V6 Motors mit 238
PS (175 kW) ein Comeback. Weitere Motoren im Angebot waren ein
3,5-Liter-V8, ein 4,2-Liter-V8 und ein 4,2-Liter-V8 Kompressor mit 395
PS (290 kW). 2004 erweiterte Jaguar das Portfolio um einen XJ Sovereign
mit langem Radstand. Ab Herbst 2005 ergänzte ein laufruhiger
Sechszylinder Twin-Turbo Diesel mit 2,7 Litern Hubraum und 207 PS (152
kW) die Motorenpalette. Gleichzeitig wurde die Limousine noch luxuriöser
ausstaffiert und vorrangig als Executive-Modell angeboten.
Nach rund 83 500 gebauten Fahrzeugen machte die erste Alu-Generation den
Weg frei für ein weiteres Leichtmetall-Modell – diesmal jedoch ergänzt
um ein völlig neues Exterieur-Design.
2009 – Mit polarisierendem Design. Die achte und heutige Generation des
klassischen Jaguar XJ überraschte 2009. Das intern als „X351“ laufende
Modell präsentierte sich bei seinem Debüt in der Londoner Saatschi
Gallery am 9. Juli 2009 mit einem völlig neuen und modernen Design. Die
fließende Formensprache ist die jüngste Inkarnation des klassischen
Jaguar XJ und die bislang mutigste Interpretation der von Designdirektor
Ian Callum definierten Stil-Richtung für die Jaguar-Modelle des 21.
Jahrhunderts.
Die lang gestreckte, tropfenförmige Seitenfenster-Grafik bestimmt die
Silhouette. Als Gegenschwung dient eine markant ausgeformte untere
Sicke, die den nach vorne drängenden Auftritt verstärkt. Zu den
fließenden Linien gesellt sich eine Gürtellinie, die den Eindruck
gestreckter Eleganz unterstreicht. Das „Gesicht" des XJ zeugt mit einem
kraftvollen Maschendraht-Grill und schlanken Scheinwerfern von starkem
Selbstbewusstsein.
Die muskulöse untere Hälfte steht im Kontrast zum filigranen und eleganten Dachaufbau. Die in Glas verhüllten D-Säulen reduzieren die visuelle Schwere und vermitteln die Illusion eines „schwebenden" Dachs. Das Heck zeichnet sich durch eine betont puristische Gestaltung aus. Bis auf die springende Jaguar-Raubkatze („Leaper") verzichteten die Designer auf Ornamentik. Der Jaguar XJ sieht nicht nur sehr stromlinienförmig aus, sondern erweist sich mit einem Luftwiderstandsbeiwert von 0,29 auch aerodynamisch als gelungen. Das große Panorama-Glasdach schafft ein helles und offenes Raumgefühl.
Das Coupé-förmige Profil umhüllt die geräumige Kabine. Fünf Insassen
haben innen Platz, speziell in der Version mit längerem Radstand. Beim
Einsatz von Holz ließen sich die Jaguar Designer von modernen
Luxusyachten inspirieren. Leder bedeckt die Sitze, die
Instrumententafel, die oberen Türpartien, die Mittelkonsole und die
Armablagen. Je nach gewählter Ausstattung sind die vorderen und hinteren
Sitze des XJ beheiz- oder zusätzlich kühlbar; eine Zwei- oder
Vierzonen-Automatik reguliert die gewünschte Temperatur ein. Die
vielfach elektrisch verstellbaren Komfortsitze sind optional mit einer
Massage-Funktion und variablen Seitenpolstern zu ordern. Den Anspruch
der ultimativen Jaguar Limousine untermauern zusätzlich neuartige
Anzeigen und Instrumente. Perfekte Ergänzung zu dem Kombiinstrument ist
das anfangs acht und inzwischen zehn Zoll große Touchscreen-Display in
der Mittelkonsole.
Aluminium-Monocoque zweite Generation: Steifer. Auch bei diesem XJ wird
das Aluminium-Monocoque mit Nieten und einem Klebstoff auf Epoxidbasis
zusammengefügt. Beim Fahrwerk setzt das Unternehmen aus Coventry
ebenfalls auf einen hohen Aluminium-Anteil. Ab Werk sind alle XJ mit
Stahlfedern an der Vorder- und Luftfederung an der Hinterachse bestückt.
Das Handling wird durch das adaptive Fahrwerk Adaptive Dynamics und –
bei sportlichen Modellen – einer aktiven Differentialsteuerung
geschärft.
Modelljahr 2013 – Allradantrieb und 3,0-Liter-Kompressor-Benziner. Zum
Modelljahr 2013 bot Jaguar in Kombination mit einem neuen
3,0-Liter-V6-Benziner mit Kompressoraufladung 340 PS (250 kW) den XJ
erstmals auch mit Allradantrieb an. Zugunsten höherer Effizienz und
Leistung wurden ab diesem Datum alle verfügbaren Motoren mit der neuen
Acht-Stufen-Automatik von ZF und Intelligent Start/Stopp-System
kombiniert.
Modelljahr 2014: XJR - der neue Anführer des Raubkatzen-Rudels. Passend
zum 25jährigen Jubiläum der Jaguar „R"-Performance-Line ergänzte zum
Herbst 2013 der fünfte seit 1988 vorgestellte Jaguar XJR das
XJ-Portfolio. Der 5,0-Liter-V8 Kompressor garantierte mit 550 PS (405
kW) und 680 Newtonmeter (Nm) Drehmoment eine nahtlose Beschleunigung.
Über die auf die Drehmoment-Kurve abgestimmte Acht-Stufen-Automatik
beschleunigte der XJR in nur 4,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h; bei Tempo
280 wurde der Vortrieb elektronisch abgeregelt.
Am anderen Ende des Leistungsspektrums stand die 300 PS (221 kW)
XJ-Variante mit 3,0 Liter großem V6-Turbodiesel. Ein damit bestückter XJ
beschleunigte in nur 6,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h bei zugleich auf
149 g/km reduziertem CO2-Ausstoß.
Modelljahr 2016; Voll LED und neues Infotainmentsystem. Zum Modelljahr
2016 nahm Jaguar beim XJ subtile Änderungen am Exterieur-Design vor:
neue Voll-LED-Hauptscheinwerfer und doppelte Tagfahrleuchten im
charakteristischen „J-Blade"-Design.
Im Interieur der 5,13 Meter langen Limousine sollten Semi-Anilin-Leder und großflächige Holzeinlagen in Eiche das Luxusambiente weiter steigern. Daneben hielt mehr High-Tech Einzug: Wie das In-Control Touch Pro-Infotainmentsystem und ein High-End-Audio-System von Meridian mit 26 Lautsprechern.
Im Interieur der 5,13 Meter langen Limousine sollten Semi-Anilin-Leder und großflächige Holzeinlagen in Eiche das Luxusambiente weiter steigern. Daneben hielt mehr High-Tech Einzug: Wie das In-Control Touch Pro-Infotainmentsystem und ein High-End-Audio-System von Meridian mit 26 Lautsprechern.
Neue Versionen XJ Autobiography und R-Sport. Der nur in Verbindung mit
der um zwölf Zentimeter gestreckten Long-wheelbase-Version angebotene XJ
Autobiography war von außen an Lufteinlässen in Chrom und 20 Zoll
Leichtmetallfelgen zu erkennen. Im Interieur glänzte die edelste
Ausführung eines XJ mit gesteppten Semi-Anilin-Ledersitzen mit
Kontrastnähten, einem lederverkleideten Dachhimmel und Holzeinlagen in
Eiche.
Das R-Sport-Modell versprühte mit ausgeformten Türschwellern,
dreiteiligem Front-Splitter, Heckspoilerlippe und seitlichen
Lüftungsschlitzen bereits einen Hauch XJR, zumal auch in glänzend
Schwarz gehaltene Maschengitter und Fenstereinfassungen sowie 20 Zoll
große Leichtmetallfelgen zu den exklusiven Attributen zählten. Im
Interieur stattete Jaguar den R-Sport mit Sportsitzen,
R-Sport-Lenkrädern und -Einstiegsleisten, einem Dachhimmel in „Jet" und
Paneelen in Pianolack Schwarz aus.
XJR 575: Der mächtigste XJ aller Zeiten. Der zum Modelljahr 2018 zum
Preis von 143 900 Euro angebotene XJR575 eröffnete dank einer Leistung
von 575 PS (423 kW) und einem Drehmomentgipfel von 700 Nm mühelose
Beschleunigung und höchste Laufkultur. Dank der 25 Zusatz-PS gelang der
Sprint von 0 auf 100 km/h in 4,4 Sekunden, zugleich stieg die
Höchstgeschwindigkeit auf 300 km/h.
Der sowohl mit normalen wie langem Radstand erhältliche XJR575
zementierte den Status des XJR als schnellste Jaguar Serienlimousine –
als Renntaxi ist er auf der Nürburgring-Nordschleife im Einsatz. Zu den
für ihn maßgeschneiderten Exterieur-Teilen zählten eine
Heckspoilerlippe, breitere und ausgestellte Türschweller,
Luftauslassöffnungen auf der Motorhaube und größere Einlassöffnungen in
der Frontschürze. Aber auch 20 Zoll-Felgen mit fünf Doppelspeichen in
Schwarz und die rot lackierte Bremssättel setzen den XJR575 von den
übrigen XJ-Modellen ab.
Abseits vom XJR 575 wertete Jaguar alle XJ-Modelle zum Modelljahr 2018
technologisch auf. Beginnend mit einem 4G starken WiFi-Hotspot, über den
die Insassen mit bis acht externen Geräten permanent online sein
können. Darüber hinaus befindet sich oberhalb der Mittelkonsole nun ein
farbiger Touchscreen im größeren Format 10 Zoll. Zu den nun auch in den
Jaguar XJ eingezogenen Fahrerassistenzsystemen gehört unter anderem ein
autonomer Notfall-Bremsassistent mit Fußgängerschutz.
So bleibt der Jaguar XJ auch zum 50-jährigen Geburtstag das, was er
immer war: Das besondere Erlebnis der britischen Marke Jaguar.
Text: ampnet/Sm
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